Kenai Howahkan

   
 


 

 

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Kenai Howahkan

Name: Kenai Howahkan
Nickname: Kenai
Age: 20



»Komm, Kenai!« das junge M
ädchen lachte breit, winkte ihm zu. »Komm!«

Als der kleine Junge ihr folgte, begann auch sie wieder zu laufen. Sie schien genau zu wissen, wo sie hin wollte. Vorsichtig schlichen sie an einer Schlucht vorbei. Ohne das Eis wäre es kein Problem, sie auf der kleinen Hängebrücke zu überqueren, die die verlorenen Jungs vor vielen Jahren dort gebaut hatten, doch durch die ständige Kälte war die Brücke brüchig geworden. Es traute sich niemand mehr darüber auf die andere Seite zu gehen und einen anderen Weg gab es nicht. Der Baum der Feen war für die Indianer unerreichbar geworden.
»Was willst du mir denn zeigen?« fragte der Junge schließlich, beobachtete, wie sein Atem in kleinen Wölkchen in den dunklen Himmel stieg.
»Das siehst du gleich, pass auf!« sie grinste ihn kurz an, dann war ihr Gesicht wieder von der Kapuze verborgen, die ihre Ohren und ihren Kopf vor der Kälte schützte. Etwas ängstlich schaute er sich um und folgte ihr schließlich zögerlich. Sie waren schon gefährlich weit hinab gelaufen. Bald würden sie die Grenze überqueren, über die sich die Grollinge nicht trauten. Und dann waren sie ständig in Gefahr.
»Wir sollten nicht weitergehen.« murmelte er leise und zupfte das Mädchen an ihrem Fellmantel.

»Hast du etwa Angst?« neckte sie ihn und nahm seine Hand. »Es ist wirklich nicht mehr weit!« sie lächelte ihn aufmunternd an und zog ihn mit sich, weiter an der Schlucht entlang, bis sich der Weg teilte. Der Eine ging weiter an der Schlucht entlang und der andere schräg hinab.
Ohne zu zögern wählte das Mädchen den zweiten Weg, stieg vorsichtig über die Schneebedeckten Steine und zog Kenai erbarmungslos mit sich.
»Vorsicht! Es ist sehr rutschig!« erklärte sie ihm, nachdem er auf einer eisigen Platte ausgerutscht war und beinahe in die Schlucht gestürzt wäre. Als wüsste er es nicht. Er rollte die Augen und streckte ihr die Zunge heraus, was sie allerdings nicht sah, denn ihr Blick war stur gerade aus gerichtet. Für Kenai befand sich dort nur Schnee, nichts weiter. Aber scheinbar schien sie auf etwas ganz bestimmtes zu warten. Und dann blieb sie so plötzlich stehen, dass er beinahe in sie reingelaufen wäre.
»Hier! Komm mit!« sagte sie und zerrte ihn mit sich in eine kleine Höhle, die sich dort in der Felswand befand. Kenai erschauderte, als ihn ein kühler Wind empfing, der durch den Gang im Felsen zu pfeifen schien. Das kleine schwarzhaarige Mädchen lief stur weiter, ohne auf ihn zu achten. Der Weg führte stets bergab in völlige Dunkelheit.
»Maira, wohin führst du mich?« flüsterte er nun mit zitternder Stimme. Ehrliche Angst hatte sich in den kindlichen Ton geschlichen.
»Komm schon, Angsthase. Es ist wirklich schön!« hörte er ihre Stimme und ließ sich von ihr führen. Tatsächlich wurde es irgendwann heller und wärmer. Fast bläuliches Licht tauchte die steinernen Wände in eine unheimliche Atmosphäre und als er schließlich um die letzte Ecke gebogen war, erblickte er etwas, dass er noch nie gesehen hatte.
Eine Wasserquelle, gefüllt mit türkisfarbenem, sanft aussehendem Wasser, von dem feuchter Dampf emporstieg, als wäre es wunderbar warm. Das Licht schien aus dem Grund des Meeres zu kommen und spiegelte sich überall, sodass es wirkte, als würden tausend kleine Diamanten an den Wänden hängen, die sich gegenseitig das grünlich-blaue Licht zuwarfen. Es war wunderschön.
Mit leuchtenden Augen drehte sich das Mädchen zu Kenai um. »Siehst du?«
Ohne auf ihn zu warten begann sie, sich aus ihren Klamotten zu schälen, bis sie nur noch im Unterhemd da stand und schließlich leicht zitternd ihre Zehen in das Wasser tauchte. Immer noch bildete ihr Atem kleine Wölkchen in der Luft, doch schnell war sie ganz in das Wasser getaucht und plantschte glücklich darin herum. Mit erstauntem Blick begann auch Kenai, sich auszuziehen, tauchte direkt hinter Maira in das heiße Wasser, das auf der Haut prickelte. Die anfängliche Andacht änderte sich bald und schon wenig später bespritzten sich die beiden Kinder laut lachend gegenseitig.

Als sie später wieder trocken am Rand des Wassers saßen und die Wärme, die das Wasser ausstrahlte, genossen, lehnte sich Kenai neugierig vor.
»Was meinst du, wo das Wasser herkommt?« fragte er und runzelte leicht die Stirn. Maira zuckte ihre schmalen Schultern und legte den Kopf schief. »Ich denke es führt in das Meer. Aber dorthin, wo die Meermenschen leben.« Verträumt wandte das Mädchen ihren Blick an die schimmernden Wände der Höhle.
»Wir sollten uns beeilen, sonst bekommen unsre Eltern noch Angst, wo wir stecken.« sagte Kenai schließlich nach einiger Zeit und beeilte sich gemeinsam mit Maira, sich wieder ganz anzuziehen. Kichernd stolperten sie durch die Dunkelheit durch den Gang, entlang der Schlucht, bis sie beinahe wieder ganz oben waren. Maira lief wieder vor, wie vorher, Kenai hatte sich den Weg nicht so genau gemerkt. Sie drehte sich oft un, grinste ihn an und zwinkerte ihm zu. Sie hatten nun ihr gemeinsames kleines Geheimnis.
Er konnte nicht genau sagen, was geschah, er konnte nur noch sehen, wie seine langjährige Freundin plötzlich durch die Luft geschleudert wurde. Ihr spitzer Schrei wurde gefolgt von dem Brüllen eines Grollings, der seine große Tatze nun nach Kenai ausstreckte. Traumatisiert stolperte der Junge rückwärts. Maira lag neben einer Tanne, eine rote Lache hatte sich um ihren Kopf gebildet und sie bewegte sich nicht mehr. Als er den Blick wieder auf den Grolling richtete, holte dieser bereits aus, doch der flinke Junge konnte sich aus dem schwerfällig Stoß ducken und rutschte durch den Schnee an dem Monster vorbei.

»Hilfe!!« schrie er laut, entsetzt und verwundert, dass er überhaupt noch eine Stimme hatte. Das einsame Wort hallte an den Baumwipfeln wider, genauso wie vorher das glückliche Lachen der beiden Kinder, wanderte über die Berge und erreichte schließlich einige Indianer, die in der Nähe jagten.

Sie konnten den Jungen retten, doch das kleine Mädchen war bereits tot, als sie ankamen. So weit oben hatte sich noch nie ein Grolling bewegt, dennoch waren die Kinder zu Nahe an der Grenze gewesen. Kenai trägt diese schreckliche Erinnerung sein ganzes Leben mit sich herum, begibt sich aber selbst als Erwachsener Mann noch ab und an in die Gefahr und geht zu der Quelle, erinnert sich an das schöne Erlebnis mit seiner guten Freundin, die nun zusammen mit seinen Eltern über ihn wacht.




Kenai wuchs in der Eiszeit vom Nimmerland auf. Immer mit der Angst, dass eines Tages die Grollinge merken würden, dass sie sich auch auf die höchste Spitze der Insel wagen konnten, ohne dass etwas passieren würde. Das freundliche, glückliche Nimmerland von damals kennt er nur aus Erzählungen seiner Großmutter, die ihn seit seinem fünften Lebensjahr erzogen hatte und die diese Geschichten ihrerseits von den Geistern und Feen der Insel gehört hatte.
Kenais Eltern sind, als er zarte fünf Jahre alt war, von einem Grolling getötet worden. Seitdem wuchs er bei seiner Großmutter auf, die ihn in alle von Nimmerlands Geschichten und Geheimnisse einweihte. Bei seinem Onkel, dem Häuptling des Stammes, lernte er, sich gegen Grollinge zu wehren. Dennoch schläft er jeden Abend mit der Erwartung ein, den nächsten Morgen nicht mehr zu erleben. Wobei diese Begriffe eigentlich keine Belange mehr auf Nimmerland haben. Denn dadurch, dass die Sonne dem Eiland den Rücken zugewendet hat, herrscht dort konstante Nacht. Dunkelheit und Kälte sind Dinge, mit denen Kenai sich inzwischen abgefunden hat.

Vorsichtig bettete er die alte Frau auf das Bett aus Fellen und Federn. Ihre Hände um seinen Hals waren dünn, fast zerbrechlich. Ledrig fühlte sich ihre faltige Haut an, als er die versteiften Glieder vorsichtig löste und sie ganz auf das Lager legte. Stumm kniete er sich neben die Indianerin, die ihn sein ganzes Leben begleitet und geführt hatte. Ihr Atem ging nur flach, kaum konnte man sehen, dass sich ihre Brust hob und senkte. Eingemummt in mehrere Schichten Kleidung lag sie da, die großen, weisen Augen geschlossen. Die Nasenflügel bebten ab und zu leicht, als würde sie in ihrem Körper darum kämpfen müssen, atmen zu dürfen. Der junge Mann schloss voller Trauer die Augen und raufte sich durch die Haare. Es war noch nicht ihre Zeit. Sie sollte jetzt noch nicht an der Schwelle des Todes stehen. Und dennoch tat sie es. Auf ihrem Weg, um die Feen zu besuchen, war ein Grolling aufgetaucht. Obwohl er ihr nichts tun konnte, da Kenai schnell genug zur Stelle gewesen war, hatte der Schreck sie sehr geschwächt.
Er schreckte kurz zurück, als er ihre weiche Hand an seiner Wange spürte und öffnete seine ernsten, schmerzerfüllten Augen, nahm langsam ihre kalte Hand und umfing sie mit seinen beiden. Er begegnete ihren Blick, diese schwarzen Augen, die er von ihr geerbt hatte, schienen in jede Seele blicken zu können.
»Mein lieber Enkel.« hauchte die alte Frau und hustete leicht, runzelte die Stirn, als würde sie sich über sich selbst ärgern. »Die Feen haben sich auf den Weg gemacht. Die Prophezeiung wird sich erfüllen.« sagte sie mit rauer Stimme und überrascht riss der junge Mann die Augen auf. »Nicht Peter Pan selbst wird kommen, aber seine Nachkommen. Aus dem fernen Land, wo auch Wendy und ihre Brüder herkamen.« wieder ein Husten, mit schmerzverzerrtem Gesicht schloss sie die Augen, ließ ihren Kopf wieder in die Kissen sinken und atmete ein paar Mal schwer, angestrengt. »Aber die Sonne kann sie nicht erkennen. Sie müssen sich erst selbst erkennen. Sie müssen beweisen, dass-« hustend brach sie ab und öffnete erschöpft die Augen. »Was müssen sie beweisen, Großmutter?« drängte Kenai, der ahnte, dass es bald vorbei war.
»Es tut mir Leid, dass du deine Eltern so früh hast verlieren müssen.« sie machte eine Pause, atmete tief ein und aus und hob langsam ihre zweite Hand, um ihm abermals übers Gesicht zu streichen. »Du musst stark sein.« flüsterte sie mit letzter Kraft und ließ sich zurück auf das harte Kissen sinken. Mit geschlossenen Augen bewegten sich ihre Lippen noch, kaum hörbar hauchte sie ihre letzten Sätze »Du musst sie führen... sie wissen nicht wer sie sind.«
Und dann war die große Schamanin des Indianerstammes gestorben.


Da Kenai keine schöne Kindheit hatte und von vielen traumatisierenden Ereignissen erschüttert wurde, ist er nun ein eher in sich gekehrter Mensch geworden. Manche würden ihn als mysteriös beschreiben, doch selbst erklärt er lediglich, dass er nicht gerne viele andere Leute um sicher herum hat. Viel lieber erledigt er seine Angelegenheiten alleine, ohne Hilfe. Oft wird dies auch als Stolz fehlinterpretiert. Stolz aufgrund von was? Dass er quasi alleine aufgewachsen ist? Dass er ein überaus guter Kämpfer ist und der Enkelsohn der Schamanin? Nein, Kenai ist nicht stolz. Er ist bescheiden und ruhig. Gibt nicht gerne an und mag keine Komplimente. Allerdings behandelt er Menschen in seinem Umfeld stets so, wie er gerne hätte, dass sie ihn behandeln würden. Also eher kühl, zurückhaltend und meist ohne Emotionen.



 


 

 
 

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