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Isaac Logan Formen

Name: Isaac Logan Formen
Nickname: Isaac
Age: 25

»Ein Losverfahren? Als hätte nicht jeder Mensch das Recht, an Bord der Endeavor zu landen.«



Die Hand flach an den Kopf gelegt, ein formelles Salutieren und ein kaum erkennbares Nicken. So begrüßte der junge uniformierte Mann alle Menschen, die ihm entgegenkamen. Keiner von ihnen hinterfragte den Braunhaarigen mit den mandelförmigen, blauen Augen. Er befand sich in der Sektion mit der höchsten Sicherheitsstufe. Niemand würde erwarten, dass dieser Mann hier ein Eindringling war. Jemand, der kein Los gezogen hatte und trotzdem mit allen Mitteln auf die Endeavor gelangen wollte. Es war auch eigentlich keine Frage. Sollte er erwischt werden, war das schlimmste, was sie ihm antun könnte, ihn umzubringen. Aber landete er nicht doch auf der Endeavor, so würde er ohnehin sterben. Eine Familie oder enge Freunde konnte er auch nicht sein eigen nennen. Was hatte er also zu verlieren?
Mit der weisen Voraussicht, dass er kein Los ziehen würde, hatte Isaac Logan Formen schon Monate zuvor mit dem Aushecken seines Masterplans angefangen. Er hatte eine Menge Leute bestochen, hauptsächlich mit Geld, das er nicht einmal hatte; mit Versprechungen, die er nicht halten konnte. Alleine, diese Uniform zu bekommen, war ein äußerst schweres Unterfangen gewesen. Doch er hatte es geschafft. Er war kurz davor, an Bord eines der Raumschiffe zu treten, das ihn auf das größte Schiff bringen sollte, das je erbaut wurde. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von seinem Erfolg – oder seinem Versagen.
An der Schwelle zum Schiff stand ein Commander. Sein strenger Blick glitt über die Uniform von Isaac. Das Gesicht des Jünglings hatte er die letzten Tage schon öfter gesehen, zuletzt auf seinem Identifikationshologramm. Laut seines Profils kam er aus Island und hatte einen beachtlichen Lebenslauf hinter sich. Exzellente Referenzen seiner vorherigen Commander. Er war in dem weit entfernten Land einer der besten Soldaten gewesen. So hatte er sich einen Platz auf der Endeavor verdient.
Trotzdem hielt der Commander den jungen Mann, den er unter dem Namen Ólafur Einarsson kannte, auf, indem er ihm die Hand auf die Brust legte, bevor er einen Fuß auf das weitaus kleinere Raumschiff setzen konnte. Das Herz des vermeintlichen Soldaten machte einen Satz. Hatte man ihn erkannt? Oder wurde er von einem seiner eher schlechten Bekanntschaften verpetzt? Er widerstand dem Drang, sofort Reißaus zu nehmen und konzentrierte sich stattdessen darauf, so streng wie möglich drein zu blicken.
»Soldat.« Isaac salutierte und schaute starr nach vorne, versuchte dabei, sich keine Angst oder Zweifel anmerken zu lassen. »Wir sind stolz Sie bei uns zu haben! Sie werden eine Bereicherung für die neue Welt sein!« anerkennend nickte der Commander, bevor er den jungen Soldaten vorbei ließ. Wüsste er, dass alles, der Lebenslauf, die Uniform, sogar die Identität nur ein großer Coup war, der darin enden würde, dass ein überhaupt nicht eingeplanter zusätzlicher Mensch an Bord der Endeavor landen würde, hätte er ihn vermutlich hier an Ort und Stelle erschossen. Stattdessen schmunzelte Isaac verschmitzt, sobald er an seinem Vorgesetzten vorbei war. Sein Weg auf die Endeavor war gesichert.

»Nobody was saying anything at all.
We were waiting for the end of the world.«
- Elvis Costello




Isaac ist ein Meisterdieb, ein exzellenter Verbrecher, aber kein Mörder. Sein Ziel besteht darin, sein Leben zu verbessern. Das war schon immer so. Seit seine Mutter sich mit Alkohol in den unendlichen Schlaf gesoffen hatte und er in einem Waisenhaus landete, weil sein Vater schon vor langer Zeit verschwunden war. Das Waisenhaus war für die stehenden Verhältnisse sehr schlecht ausgestattet gewesen. Aber Isaac hatte es schnell geschafft, sich an die Spitze der Waisenhaus-Nahrungskette zu setzen und den jüngeren Kindern das Essensgeld abzuknöpfen. Er war gefürchtet, bewundert und verehrt. Seine Diebesaktionen im Schlafzimmer der Hausmutter wären wohl in die Geschichtsbücher eingegangen, würde der Mond die Welt nicht in wenigen Wochen zerstören.
Während andere Jugendliche nach der Schule aufs College oder Arbeiten gingen, schloss Isaac sich einer Gang an, die damit beschäftigt war, reichen Menschen das Leben schwer zu machen. Hoverboards und teure Autos stapelten sich in den großen Lagerhäusern neben Schmuck und allem möglichen Firlefanz. Doch relativ schnell merkte Isaac, dass er lieber auf eigene Faust sein Unwesen trieb, also verpulverisierte er sich wieder, gab sich einen anderen Namen und lebte als Gauner von seinen kleinen Gewinnen aus Wetten und Diebstählen.
Und dann kam die Nachricht vom Untergang der Erde.





»Isaac!« »Pssst!« »Sei leise!« »Pass auf!« hohe Jungenstimmen wisperten in der Nacht. Kurz wurden ihre blassen Gesichter von dem Strahl einer Taschenlampe erhellt, dann verschwanden sie wieder in der Dunkelheit und zurück blieb nur das aufgeregte Flüstern.
Der Halter der Taschenlampe war ein ebenso kleiner Junge mit zerzausten braunen Locken. Seine Silhouette war kaum erkennbar. Er war kein besonders großes oder kräftiges Kind. Eher schmächtig, klein. Aber als er den Strahl der Taschenlampe wieder auf die anderen Jungen lenkte und ein kaum hörbares, aber deutliches »Seid still!« zischte, machte keiner mehr einen Mucks.
Die anderen Jungen standen im Türrahmen, bereit, davon zu laufen, falls etwas schief gehen sollte. So vorsichtig wie möglich schlich Isaac über den morschen Holzboden, zuckte bei jedem Knarzen zusammen. Der Lichtkegel der Taschenlampe wanderte zitternd über die Möbel in dem spärlich eingerichteten Zimmer. Die Hausmutter des Waisenhauses leistete sich selbst nicht viel. Doch Isaac wusste ganz genau, wo sie ihre Schokolade versteckte.
Ein lautes Schnarchen aus dem Nebenzimmer ließ alle Jungen zusammenfahren, einer der kleineren quiekte auf, wurde aber sofort von einem anderen zur Ruhe gerufen, bevor Isaac ihn ermahnen konnte. Die Hausmutter schlief noch. Er atmete erleichtert aus, schlich über den weichen Teppich, der den Boden schmückte, bevor er sich den Schreibtischstuhl nahm und unter das Kabinett stellte, das an der Wand hing. Alles verlief beinahe lautlos, auch die anderen Jungen schienen ihren Atem anzuhalten. Sobald Isaac auf den Stuhl geklettert war und mit den Händen über dem Kabinett tastete, wurde die Tür zum Schafzimmer aufgerissen. Isaacs Taschenlampe fiel vor Schreck auf den Boden, gerade erwischte er noch eine Tafel Schokolade mit den Fingerspitzen, bevor er das Gleichgewicht verlor und von dem Stuhl stürzte.
»Ihr kleinen Rotzbengel!« schrie die Hausmutter und kam mit ausgestreckten Armen auf die Jungen zu. In der Dunkelheit konnte sie nicht erkennen, wer der Übeltäter war. Kreischend rannten die anderen Jungen davon und auch Isaac sprang wieder auf die Füße. Panisch suchte er nach einem Ausweg, weil die Hausmutter den Weg durch die Tür versperrte. Ihre Hand fuhr unausweichlich auf den Lichtschalter zu. Er konnte schon vor dem geistigen Auge sehen, wie er eine Woche lang den anderen Jungen beim Essen zusehen musste, ohne selbst etwas abzubekommen.
Doch bevor sie das Licht anmachen konnte, war er durch das Fenster auf die vom Tau feuchte Wiese gesprungen. Mit einer gekonnten Rolle fing er seinen Sturz ab, bevor er so schnell er konnte davon rannte.
Die anderen Jungen erwartete ihn bereits in ihrem Zimmer. »Isaac, hat sie dich erwischt?« fragten sie. Isaac hatte eine traurige Miene aufgelegt, war mit hinter dem Rücken verschränkten Händen herein gekommen. »Nein hat sie nicht. Aber dafür hab ich…« er hob seine Hand hinter dem Rücken hervor, ein schelmisches Grinsen zierte sein hübsches Gesicht. »das hier!« In der Hand befand sich die ersehnte Tafel Schokolade.

 
 

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