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Maisie Poppenhouse

Name: Maisie Poppenhouse
Nickname: Poppy
Age: 18





»Ich bin nicht verrückt.« die Fingernägel des dünnen Mädchens fahren die Fasern des Holzes nach, aus welchem der Tisch gebaut ist. Ihr langes hellblondes Haar verdeckt ihr Gesicht fast vollständig.
»Aber warum sonst bist du dann hier?« die spöttische Stimme des jungen Angestellten hallt in dem Raum nach. Er steht vor dem Tisch. Die Hände in die Seiten gestemmt, den Blick vehement auf sie gerichtet. Nur langsam hebt sich ihr Blick, stur.
»Das weiß ich nicht, vielleicht kannst du es mir ja sagen!« erwidert sie trotzig, steht plötzlich auf. Der Stuhl fällt um. Er weicht ein wenig zurück, lacht aber gleich darauf wieder herablassend. Seine Augen folgen ihr, als sie an ihm vorbei läuft und durch die kleine Tür in der hinteren Ecke des Raumes verschwindet.

Poppy könnte ein normales Mädchen sein. Nun ja, ganz normal vielleicht nicht, aber wenn man ihr auf der Straße begegnen würde, würde man höchstens ihren ungewöhnlichen Stil bemängeln, aber niemals würde man ihr vorwerfen, verrückt zu sein. Sie lächelt, sie weint. Sie ist wütend und sie ist glücklich. Wie jedes andere Mädchen der Welt auch. Sie hatte Eltern, ging zur Schule, isst, trinkt und schläft. All die Dinge, die jeder andere normale Mensch macht.
Doch des Nachts, wenn die Sonne am Horizont untergeht wächst ihr Fell im Gesicht. Am ganzen Körper. Sie wird kleiner und kleiner, bis die Welt riesengroß aussieht. Ihre Augen sehen schärfer und besser im Dunkeln, doch Farben kann sie nicht mehr erkennen. Mit ihren Tatzen kann sie besser fühlen als mit jeder Hand und ihre Zähne sind rasiermesserscharf. Sie ist ein Wiesel.
Doch niemand glaubt ihr das. Man hält sie für verrückt.
Sogar ihre Eltern.
Als sie sich als kleines Mädchen das erste Mal des Nachts verwandelte und am nächsten Morgen weinend zu ihren Eltern ging, schmunzelte ihr Vater, strich ihre Mutter ihr zärtlich über den Kopf und flüsterte:
Weine nicht, es war nur ein böser Traum.
Und Poppy glaubte ihr. Bis sie sich in der nächsten Nacht wieder verwandelte. Als sie am darauffolgenden Morgen wieder niedergeschlagen zu ihren Eltern kam, verzog ihr Vater das Gesicht, ihre Mutter strich ihr abermals über den Kopf und sagte:
Keine Angst, der Traum hat sich wohl festgefressen in deinem niedlichen Köpfchen.
So ging es das nächste und das übernächste Mal, bis ihr Vater einmal misstrauisch wurde und in der Nacht in ihr Zimmer schlich. Und sie war nicht da. Sie war verschwunden.
Ein Suchtrupp fand sie am nächsten Morgen schlafend neben einem Mülleimer in der Nähe eines Waldes. Man brachte sie zurück und den Eltern wurde geraten, einen Psychiater aufzusuchen. Als dies auch nichts brachte und das kleine Mädchen immer noch standhaft daran festhielt, sich in ein Wiesel verwandeln zu können, wurde sie als verrückt erklärt.
Ihre Eltern aber wollten dies nicht glauben. Sie sperrten sich gemeinsam mit ihrer Tochter in einen Raum und warteten. Und als die Sonne bereits untergegangen war, hörten sie das Mädchen im Schlaf stöhnen. Die Bettdecke erzitterte und das kleine Bett wackelte leicht. Sie traten näher heran und die Mutter zog vorsichtig die Decke zurück. Zum Vorschein kam nicht ihre Tochter, sondern ein weißes Wiesel mit einem schwarzen Schwanz, dass sie voller Angst aus großen, schwarzen Augen anstarrte.

Ihre Eltern wurden mit dieser Vorstellung nicht fertig. Sie leugneten es. Alles. Sie leugneten, jemals gesehen zu haben, dass ihre Tochter sich verwandeln könnte. Sie sagte, sie hätten die Nacht bei ihr verbracht und nichts wäre geschehen. Sie erklärten ihre Tochter als verrückt und ließen sie im zarten Alter von sieben Jahren in eine Anstalt einweisen.
Dort lebt Poppy seit dem. Das Entsetzen über den Verrat ihrer Eltern konnte sie nie ganz verkraften. Mit jedem Tag den sie darauf wartete, von ihren Eltern, die doch noch ihre Meinung ändern würden, abgeholt zu werden, wurde sie verbitterter. Sie bekam einen Hass auf die Menschheit. Auf diejenigen, die ihr keinen Glauben schenken würden. Während sie nach außen hin immer ruhiger und zurückhaltender wurde, brodelte es in ihrem Inneren unaufhaltsam. Und es fehlte nur noch ein kleiner Funken, um diesen Vulkan zum Explodieren zu bringen.


Der Regen preschte so stark vom Himmel, dass Poppy schon durch den kurzen Weg vom Ausgang der Anstalt, ihres Zuhauses, bis zum Bus völlig durchnässt war. Ihre hellblonden, langen Haare trieften, die Tropfen verhingen sich in ihren Wimpern, wurden beim Zwinkern zurück in die Höhe geschleudert.
Sogar ihre Kleidung blieb nicht verschont. Der lange, grellgrüne Regenmantel konnte zwar ihr beiges Jäckchen und das weiße Top retten, aber ihre braunen Leggins und die hohen Stiefel mussten leiden. Im Bus ließ sich Poppy auf einen Sitz sehr weit hinten fallen, zog ihre Beine an, warf noch einen kurzen, düsteren Blick auf die anderen Hereinkommenden, und stopfte sich dann die Ohrstöpsel ihres billig MP3-Players in die Ohren, den sie letzte Weihnachten mit bereits drauf gespielter Musik von einer alten Anwohnerin des Dorfes bekommen hatte, die einfach Mitleid mit den armen Kindern in der Anstalt bekommen hatte.
Ihre Gedanken wurden sofort von Bachs Sonate in Es-Dur umspült und beruhigt. Ihre Augen schlossen sich und ihre Fantasie trug sie dorthin, wo sie gemeinsam mit ihren Eltern auf einer Picknickdecke saß und sie alle drei lachten.
»Maisie Poppenhouse« sie hörte ihren Namen, antwortete aber nicht. Erst als man sie das dritte Mal rief, wurde sie in die Seite gestupst und hob schließlich widerwillig ihren Arm, um zu zeigen, dass sie anwesend war. Auch wenn sie viel lieber einfach verschwunden wäre…


Als Wiesel:

 

 

 
 

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